Am 27. September 2024 unterzeichnete Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom das Senatsgesetz SB 219, das wesentliche Änderungen am Climate Corporate Data Accountability Act (SB 253) und am Climate-Related Financial Risk Act (SB 261) einführt.

Diese Gesetze legen neue Berichtspflichten für börsennotierte und private Unternehmen in den USA fest, die in Kalifornien tätig sind. Insbesondere Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde US-Dollar müssen ihre Treibhausgasemissionen (Scopes 1, 2 und 3) melden, während Unternehmen mit einem Umsatz von über 500 Millionen US-Dollar klimabezogene finanzielle Risiken offenlegen müssen. Die Berichterstattung beginnt am 1. Januar 2026 und bezieht sich auf das Kalenderjahr 2025.

Obwohl SB 219 diese Anforderungen nicht aufhebt, gewährt es den Unternehmen größere Flexibilität bei der Umsetzung der Berichtsprozesse. Einige der Vorschriften, die durch das California Air Resources Board (CARB) erlassen werden, sind weniger streng. SB 219 verlängert zunächst die Frist für die endgültige Festlegung der Regeln zur Offenlegung der Scope 1-, 2- und 3-Emissionen um sechs Monate. Das CARB hat nun bis zum 1. Juli 2025 Zeit, die Vorschriften zu finalisieren, wodurch mehr Spielraum für eine gründliche regulatorische Entwicklung entsteht.

Das Gesetz bietet zudem einen flexibleren Zeitrahmen für die Meldung der Scope 3-Emissionen. Statt einer starren 180-Tage-Frist nach der Offenlegung von Scope 1 und 2 kann das CARB nun einen Zeitplan festlegen, der besser auf die Bedürfnisse der berichtspflichtigen Unternehmen zugeschnitten ist. Darüber hinaus wird der Berichtungsprozess vereinfacht, indem Unternehmen Berichte auf der Ebene der Muttergesellschaft konsolidieren können, sodass Tochtergesellschaften nicht mehr separat melden müssen.

Schließlich hebt SB 219 die Verpflichtung auf, dass Unternehmen zum Zeitpunkt der Offenlegung eine Gebühr entrichten müssen, auch wenn die Gebühren weiterhin bestehen. Diese Änderung betrifft lediglich den Zahlungszeitpunkt, nicht jedoch die grundsätzliche Zahlungspflicht.

WAS MÜSSEN UNTERNEHMEN TUN, UM DEN ANFORDERUNGEN VON SB 219 GERECHT ZU WERDEN?

SB 219 verpflichtet Unternehmen dazu, ihren gesamten CO2-Fußabdruck offenzulegen, wobei der Schwerpunkt auf den Scope 3-Emissionen liegt, also den indirekten Emissionen in der Lieferkette, zusätzlich zu den direkten Emissionen (Scope 1) und den energiebezogenen Emissionen (Scope 2). Darüber hinaus müssen Unternehmen klimabezogene finanzielle Risiken bewerten, darunter:

  • Physische Risiken, wie etwa Betriebsunterbrechungen durch extreme Wetterereignisse.
  • Übergangsrisiken, wie steigende Kosten aufgrund von CO2-Regulierungen oder Marktverschiebungen hin zu umweltfreundlicheren Produkten.

Nachfolgend finden Sie unsere empfohlene Strategie für Ihren SB 219-Compliance-Prozess, von der Einrichtung funktionsübergreifender Teams bis zur Nutzung von Tools für automatisierte Datenerfassung und Berichterstellung. Dieser Ansatz wird Ihnen helfen, die regulatorischen Anforderungen effizient zu erfüllen.

 

1.- Aufbau eines funktionsübergreifenden Teams

Für eine erfolgreiche Einhaltung der Vorschriften ist ein multidisziplinärer Ansatz unerlässlich. Stellen Sie ein Team zusammen, das Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Recht, Finanzen, Betrieb und Lieferkettenmanagement umfasst. Dieses Team wird Ihr bestehendes Berichtssystem bewerten, Datenlücken identifizieren und die Anforderungen des SB 219 umsetzen.

2.- Lieferkette kartieren

Die Kartierung Ihrer Lieferkette ist ein entscheidender Schritt bei der Erfassung von Scope 3-Emissionen. Arbeiten Sie mit einem Anbieter zusammen, der diesen Prozess unterstützt. Ein effizientes Lieferkettenkartierungstool sollte umfassende Kooperationsfunktionen mit Lieferanten bieten, die Datensicherheit gewährleisten und gleichzeitig den Onboarding-Prozess erleichtern.

3.- Implementierung von Datenerfassungsmechanismen

Eine der größten Herausforderungen bei der Erfüllung der Anforderungen von SB 219 ist die Erfassung von Daten aus allen Emissionsquellen, insbesondere von Scope 3-Emissionen, die von Lieferanten stammen. Die Optchain-Plattform integriert sich nahtlos in Ihre bestehenden Systeme und automatisiert die Datenerfassung und -aggregation. Diese Automatisierung reduziert manuelle Eingaben, beschleunigt den Berichtprozess und erhöht die Genauigkeit. Mit den Optchain-APIs können Sie Emissionsdaten automatisch von Lieferanten und Logistikpartnern abrufen, was die Berechnung Ihrer Scope 3-Emissionen erheblich vereinfacht.

4.- Engagement und Zusammenarbeit mit Lieferanten

Scope 3-Emissionen hängen stark von den CO2-Fußabdrücken Ihrer Lieferanten ab. Eine enge Zusammenarbeit ist daher unerlässlich. Arbeiten Sie mit einem Anbieter zusammen, der Ihnen kollaborative Funktionen bietet, um Nachhaltigkeitsziele zu teilen und die Einhaltung der Vorschriften durch Lieferanten zu überwachen. Die Optchain-Plattform bietet ein Leistungs-Dashboard, mit dem Sie Lieferanten belohnen können, die Emissionsreduktionsziele erreichen, oder diejenigen sanktionieren, die diese Ziele verfehlen. So können Sie eine nachhaltige und regelkonforme Lieferkette aufbauen.

5.- Echtzeit-Datenberichterstattung und Visualisierung

Da immer mehr Vorschriften in Kraft treten, sollten Sie sich darauf vorbereiten, mehrere Berichte zu erstellen. Optchain vereinfacht diesen Prozess durch Echtzeit-Datenvisualisierungs-Dashboards. Unser CO2-Tracking-Tool konsolidiert Emissionsdaten aus Ihrer gesamten Wertschöpfungskette und stellt diese in einer intuitiven, anpassbaren Benutzeroberfläche dar. Dies erleichtert die Erstellung der im Rahmen von SB 219 erforderlichen Berichte erheblich, und dank der Echtzeit-Aktualisierungen arbeiten Sie stets mit den aktuellsten Daten.

 

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