Mit einem wegweisenden Schritt hat sich Kalifornien erneut an der Spitze der Klimaschutzgesetzgebung positioniert. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom hat am 7. Oktober 2023 das SB 253 und das SB 261 unterzeichnet und damit einen neuen Präzedenzfall für die Rechenschaftspflicht von Unternehmen auf der ganzen Welt geschaffen.

WAS SIND DIE KALIFORNISCHEN SB 253 UND SB 261?

Das SB 253, bekannt als Gesetz über die Rechenschaftspflicht für Klimadaten von Unternehmen (CCDAA – Climate Corporate Data Accountability Act), und das SB 261 bzw. das Gesetz über klimabezogene Finanzrisiken (CRFRA – Climate-Related Financial Risk Act) werden die Art und Weise, wie Unternehmen klimabezogene Daten melden, grundlegend verändern. Die Gesetze gelten für eine Vielzahl von Unternehmen, die in Kalifornien tätig sind und dort Waren/Dienstleistungen verkaufen, und setzen strenge Standards für Transparenz und Rechenschaftspflicht.

BLOG_Understanding California s latest climate legislation SB 253 and SB 261_IMG1_FIG_Scopes_CA_DE_800x530

DAS GESETZ ÜBER DIE RECHENSCHAFTSPFLICHT FÜR KLIMADATEN VON UNTERNEHMEN (CCDAA)

Im Rahmen des CCDAA muss eine beträchtliche Anzahl von öffentlichen und privaten Unternehmen, insbesondere Gesellschaften mit einem Jahresumsatz von über 1 Mrd. US-Dollar, bald damit beginnen, ihre direkten Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) aus Unternehmenstätigkeiten (Scope 1), die indirekten Emissionen, einschließlich der mit dem Stromverbrauch verbundenen Emissionen (Scope 2), und die Emissionen aus ihrer gesamten Lieferkette (Scope 3) offenzulegen. Es ist zu beachten, dass die Meldungen in Bezug auf die Scope 3-Emissionen für Daten aus 2026 nach der ersten Implementierung im Jahr 2027 folgen werden, sodass Unternehmen und ihre Stakeholder in der Lieferkette mehr Zeit haben, sich anzupassen.

Unternehmen, die Meldungen über ihre THG-Emissionen erstatten, müssen die Standards des GHG Protocol einhalten. Alle Meldungen müssen ab 2026 (Berichtszeitraum 2025) eingereicht und von unabhängigen, externen Wirtschaftsprüfern verifiziert werden. Eine unterlassene Meldung gemäß den SB 253-Anforderungen kann zu einer Geldstrafe in Höhe von bis zu 500.000 US-Dollar pro Berichtsjahr führen. Unternehmen, welche die Emissionsstandards nicht einhalten, laufen ab 2030 ebenfalls Gefahr, mit Geldstrafen belegt zu werden.

BLOG_Understanding California s latest climate legislation SB 253 and SB 261_IMG2_FIG_CRFRA_800x530

DAS GESETZ ÜBER KLIMABEZOGENE FINANZRISIKEN (CRFRA)

Das SB 261 bzw. CRFRA verfolgt einen komplementären Ansatz. Das SB 261 richtet sich auf die globalen Bewegungen hin zu einer umfassenderen klimabezogenen Berichterstattung aus, ähnlich wie die von der SEC vorgeschlagene Regel in den USA und die Richtlinie hinsichtlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen in der EU.

Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 500 Mio.US-Dollar oder mehr müssen detaillierte Zweijahresberichte (alle zwei Jahre) zu klimabezogenen Finanzrisiken vorlegen und konkrete Strategien zur Minderung dieser Risiken beschreiben. Zu den Risiken gehören jene in Verbindung mit Folgendem:

  • Unternehmensbetrieb
  • Beschaffung von Waren und Dienstleistungen
  • Lieferketten
  • Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter
  • Arten von Investitionen und Darlehen
  • Unternehmenswert
  • Kunden
  • Finanzmärkten und der wirtschaftlichen Gesundheit

Unternehmen, die ihrer Meldepflicht nicht nachkommen, müssen mit einer Geldstrafe in Höhe von bis zu 50.000 US-Dollar rechnen. Der endgültige Strafbetrag wird unter Berücksichtigung der ernsthaften Bemühungen eines Unternehmens hinsichtlich der Einhaltung der Vorschriften und seiner früheren und aktuellen Einhaltung der Gesetze festgelegt.

VORBEREITUNG AUF DAS KALIFORNISCHE PAKET ZUR KLIMABEZOGENEN RECHENSCHAFTSPFLICHT

Was an diesen neuen Gesetzen auffällt, ist ihr breiter Anwendungsbereich. Kalifornien konzentriert sich nicht nur auf Unternehmen mit Sitz innerhalb des eigenen Bundesstaates, sondern erstreckt sich auch auf alle Unternehmen, die dort geschäftlich tätig sind. Dieser Ansatz erweitert das Netz der Rechenschaftspflicht maßgeblich, was bedeutet, dass diese neuen Vorschriften für sehr viele Unternehmen Anwendung finden werden.

Unternehmen tun daher gut daran, frühzeitig Maßnahmen zur Offenlegung von Treibhausgasen zu ergreifen. Der Aktionsplan muss Strategien zur Rückverfolgbarkeit der Lieferkette sowie die Datenerfassungs-, Analyse- und Berichtssysteme zu ihrer Unterstützung enthalten.

Möchten Sie Ihre Reise zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben für das CCDAA, CRFRA oder andere sich abzeichnende USG-Gesetze beginnen? Die Lösung von Optchain zur CO2-Verfolgung ist das ideale Tool, das Sie bei Ihrer Compliance-Reise unterstützen kann.

 

 

SETZEN SIE SICH NOCH HEUTE MIT DEN EXPERTEN VON OPTEL IN VERBINDUNG. 

KONTAKT

VERWANDTE BLOGS